„Eine geschlossene Gesellschaft von Herren, die sich in ihren Mußestunden versammelten und durch freundschaftliche Unterhaltung und gegenseitigen Austausch ihrer Gedanken, durch Lektüre der Zeitungen und Journale sowie durch ein erlaubtes Spiel eine Erholung von ihren Geschäften zu verschaffen suchte.“
Gründung der Harmonie durch Georg Ludwig Peitzner in Hamburg: Eine Gesellschaft von zunächst 30 Personen.
Das 1792 erworbene Haus mit dem Garten zum Fleet, später Große Bleichen 19, wurde nicht nur für Soiréen, Kartenspiel und Vorträge, sondern auch für regelmäßige Konzerte genutzt.
Der große Hamburger Brand am 7. Mai 1842 vernichtete das Clubhaus aus dem 18. Jahrhundert.
Das anspruchsvolle, von älteren Mitgliedern immer noch wohl erinnerte Clubhaus Große Bleichen 19 wurde gebaut. Mit stattlichen weiten Räumen und seiner umfangreichen Bibliothek, mit Spielzimmern und Kegelbahn, mit Lese- und Ruhesaal, eigener Gastronomie und treuen Dienern.
Das Clubhaus der Harmonie fällt den Brandbomben des 2. Weltkriegs zum Opfer.
Die Mitgliederzahl ist auf rund 160 gesunken. „Die alte Harmonie ist tot! Es lebe die neue!“ So schließt ein Abschiedsgruß und Zukunftswunsch des damaligen Vorsitzenden, Prof. G. H. Sieveking, zum Stiftungsfest 1945. Ein neu gebildeter Vorstand versuchte diesen Anstoß zur Neubelebung der "Harmonie" zu verwirklichen.
Es etablieren sich wieder die ersten unregelmäßigen Mittagessen und neue Mitglieder können geworben werden. Die Mitgliederzahl steigt in den folgenden Jahren stetig auf über 250, so dass die "Harmonie" wieder einen festen Platz im hamburgischen gesellschaftlichen Leben gefunden hatte.
Wechselnde Räumlichkeiten, Ferdinandstraße zwischen 1960 -1980.
Die Räumlichkeiten bleiben weiterhin eine Herausforderung für die Harmonie. Etwa zu Beginn der Jahrtausendwende hat sich der Mitgliederbestand auf nur noch 100 Mitglieder reduziert. Das Clubleben war bis auf das jährliche Herrenessen und kleinere Mittagstische zum Stillstand gekommen.
Für die „alte Dame“ Harmonie wird eine zeitgemäße Philosophie entwickelt, Aufgaben und Inhalte des Clublebens werden neu definiert und ein entsprechender organisatorischer Rahmen geschaffen. Ziel ist, ein überzeugendes und attraktives Angebot zu gestalten und eine neue Generation von Mitgliedern zu gewinnen.
Im Frühjahr 2002 übernimmt Martin Sillem den Vorsitz der Gesellschaft. Dank eines anspruchsvollen Programms ist es rasch gelungen, zahlreiche jüngere neue Mitglieder zu gewinnen. Der Mitgliederbereich der Website wurde zum virtuellen Clubhaus und alle operativen Prozesse über persönliche Zugangsdaten dorthin verlagert.
Im Jahr 2006 wurde der Hamburger Stiftungspreis ins Leben gerufen, der alle zwei Jahre vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und der Gesellschaft Harmonie von 1789 e.V. an Hamburger Stiftungen für besondere Verdienste um die Belange des Gemeinwohls in Hamburg verliehen wird.
Die Gesellschaft Harmonie von 1789 e.V. wird gemeinnützig und etabliert vier Förderzwecke:
Kunst und Kultur, Hamburger Stiftungswesen, Bildung und Erziehung und Völkerverständigung.
225jähriges Jubiläum der Gesellschaft Harmonie von 1789 e.V., das im Innenhof des Museums für Hamburgische Geschichte gefeiert wurde. Ehrengäste waren der 1. Bürgermeister der Stadt Olaf Scholz, Senatorin Frau Dr. Dorothee Stapelfeldt und Prof. Dr. Jan-Philipp Reemtsma.
Das Jubiläum bot auch Anlass für das Erscheinen einer Chronik der Gesellschaft Harmonie, die von dem bekannten Autor und Journalisten Michael Seufert unter dem Titel „225 Jahre eine Hanseatische Institution“ geschrieben wurde.
Im Jahr 2020 wurde erstmalig der Young Climate Scientist Award des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg vergeben. Mit dem Preis werden besondere Bachelor- und Master-Arbeiten gewürdigt, die sich aus natur-, geistes-, sozial- und/oder wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive mit Klimathemen beschäftigen und an der Universität Hamburg verfasst wurden. Die Preisgelder stiftet die Gesellschaft Harmonie von 1789 e.V.
Zu allen Zeiten waren es die Mitglieder, denen die Gesellschaft Harmonie ihre Prägung und ihre Einzigartigkeit zu verdanken hat. Daraus leitet sich für künftige Generationen der Auftrag ab, das Wohl und das Interesse der Mitglieder ins Zentrum aller Überlegungen zu stellen. Dazu gehört nicht zuletzt die Bereitschaft zum ständigen Wandel – etwas, was die Hamburger Kaufmannschaft seit jeher ausgezeichnet hat.